Tradition verpflichtet. Getreu diesem Motto sind Jahr für Jahr aufs Neue die Jugendlichen zweier Jahrgänge mit der Ausrichtung der Urbarer Kirmes betraut. Zu Ehren des Heiligen Antonius (der ikonographisch oft mit einem Schwein dargestellt wird und daher bei den Einheimischen auch liebevoll „Wutze-Ton“ genannt wird) und zur Unterhaltung der Gäste aus Nah und Fern wird am Wochenende rund um den  17. Januar, dem Gedenktag des Heiligen Antonius,  in Urbar  die Kirmes gefeiert.

Bereits Wochen vorher sind die Vorbereitungen zu den über fünf Tage andauernden Feierlichkeiten in vollem Gange. Neben der Kirmesjugend, der im Zusammenhang mit der Organisation der Kirmes eine besondere Bedeutung zukommt, bereiten sich auch die Alteingesessenen „kulinarisch“ auf die kommenden Tage vor. Kaum ein Haushalt, der nicht nach eigenem zumeist wohlgehütetem Rezept den traditionellen  „Nälsches-Schinken“ (ein mit Nelken gespickter, gekochter Schinken), aus dem Kochtopf zaubert, um ihn an der Kirmes  mit frischem Bauernbrot unterlegt, den eingeladenen Verwandten aus Nah und Fern aufzutischen.

Die Kirmes beginnt traditionell am Freitag  mit dem Antrinken in Beckmanns Winzerhaus. Am Samstag steht  das Aufstellen des Kirmesbaums als sichtbares Zeichen für Tradition und generationenübergreifendes Teamwork an.

Am Sonntag wird in der Regel das Festhochamt zur Kirmes begangen. Der Kirmesfrühschoppen schließt sich an. Am Nachmittag zieht die Kirmesjugend, begleitet vom Urbarer Musikverein,  Einheimischen und Gästen, durch das Dorf zum Ortsbürgermeister.

Die Messfeier der Kirmesjugend ist dann am Montagmorgen.  Der Montagsfrühschoppen schließt sich an. Am Abend findet  in den letzten Jahren  auf dem Saal des Beckmannschen Winzerhauses die große Verlosung, der in den letzten Wochen von der Kirmesjugend eingeworbenen und gekauften Preise statt. Um Mitternacht übernimmt dann traditionell  der nächste Jahrgang die Kirmes und stellt sich vor. Spätnachts gehört  seit Jahren der „Küsschenswalzer“ zum Programm  

Aber noch ist die Kirmes für den aktuellen  Jahrgang noch nicht beendet. Am Dienstag sammeln  beide Jahrgänge im Ort die Eier für das große Eieressen am Abend: Eier für alle und das auch noch umsonst. Am Dienstagnachmittag steht dann die „Beerdigung“ der Kirmes an. Dieser in Urbar traditionell etwas schlammige um nicht zu sagen saumäßige  Programmpunkt wird unter Beteiligung einiger Musiker, vieler Einheimischer und mancher Gäste begangen.  Am Abend stärken sich dann Alle zum Abschluss beim Eieressen.

Kirmesbaumaufstellen 1986

Kirmesbaumaufstellen 1986

Kirmesumzug 1986